Michel`s Geburt

Es war ein Traum von einer Schwangerschaft - keine übermäßige Übelkeit, kein Sodbrennen! Und vor allem keine Rückenschmerzen. Michel sollte eigentlich so um den 27.04.2006 geboren werden - eigentlich - aber der junge Mann war der Meinung, dass es so schön bei Mama ist und wollte nicht raus. Dabei hatte ich ihm dieses Appartement fristgerecht gekündigt, aber er wurde Hausbesetzer. Und damit fing der Marathon an. Da mein Frauenarzt auch noch die Frechheit besaß, gerade jetzt Urlaub machen zu wollen, musste ich alle zwei Tage ins Krankenhaus, begeistert waren die Herrschaften nicht wirklich, aber es war ja nun mal nicht zu ändern. CTG zeigte bei keinem Mal Wehen an; Untersuchungen gab es nur beim ersten Mal, und da war der Muttermund noch fest und verschlossen. Ich rief nachmittags völlig fertig und am Ende meiner Kräfte (denn zu Hause hatte ich wieder mal leichte Wehen) meinen Mann an, wie lange er heute noch arbeiten müsse und ob er nicht nach Hause kommen kann, was natürlich nicht sofort möglich war als LKW-Fahrer, aber sein Chef hatte ihm schon nur noch so genannte Schwangerschaftstouren gegeben, und so war er Abends um acht zu Hause und hatte seinen Urlaub genommen. Somit hatte ich ihn zu Hause bei mir. Am 04 Mai war mein Frauenarzt wieder da und ich hab ihn gleich angerufen; bekam für den nächsten Morgen Termin, weil an dem Tag nur die Sprechstundenhilfen da waren und die Termine festlegten. Mir ging es schon den ganzen Tag nicht wirklich gut und Mike nahm mir Kimberly, soweit er konnte, ab. War nur noch am Weinen, was für eine schlechte Mutter ich bin, dass ich mich nicht selber um mein Kind kümmern kann. Gegen Abend bekam ich Unterleibsschmerzen. Da meine erste Entbindung eingeleitet wurde, wusste ich nicht genau, was los war und legte mich erstmal quer auf unser Bett und versuchte mich etwas auszuruhen, rief dann meine Mutter an, ob sie mir helfen könne (wie 115km entfernt) sie sagte nur, dass wir doch noch mal ins Krankenhaus fahren sollen. Also riefen wir meine Schwiegermutter an, dass sie herkommen solle, um auf Kimberly aufzupassen; da sie ja schlief, war es ein leichter Job. Um 21:30 fuhren wir endlich los, und so langsam dämmerte es mir, dass es die richtigen Wehen waren - sie kamen nun regelmäßig. Meine Oberschenkel fingen höllisch an zu schmerzen. Um 22:00 waren wir endlich da. Ich klagte der Nacht-Hebi mein Leid, und falls doch nichts wäre, ob die Geburt dann eingeleitet werden kann, sie hörte mir geduldig zu und sagte dann, dass wir erstmal schauen, was der Muttermund sagt. War ne kurze Untersuchung - sie sagte nur, dass ich diesen Raum ohne Kind nicht mehr verlassen würde, mein Muttermund war schon 3-4 cm auf. Sie gab mir erstmal was gegen die Schmerzen und legte mich ans CTG und ich solle versuchen, etwas zu schlafen, da ich meine Kraft noch brauchen würde, und dass die Ärztin noch nach mir sehen würde. Die Ärztin fragte, ob ich eine PDA haben wolle, was ich verneinte, die hatte ich beim ersten Mal auch nicht bekommen. Gegen 23.45 bekam ich dann schon mal einen Einlauf, die Hebi sagte mir auch, dass ich dieses Mal wohl nur sie haben würde und nicht so viele wie beim ersten Mal. Trotzdem gab sie mir um 1.00 noch ein Zäpfchen, damit ich besser mit den Schmerzen klar kam. Um 3.30 nahm sie mich dann endlich vom CTG, damit ich mich noch etwas bequemer hinlegen konnte; hatte dafür dann so einen Knopf in der Hand, den ich drücken musste, wenn eine Wehe kam. Und sie ließ sie uns noch etwas allein. Um 4:00 merkte ich, dass der Druck nach unten extrem wurde; mein Mann rief die Hebi, die wollte noch mal schnell den Muttermund nachschauen. In dem Moment platzte die Fruchtblase und es wurde hektisch - sie musste die Ärztin zur Geburt rufen, die Rolle vom CTG war leer und ich wollte nur noch pressen. 4:03 - die Ärztin kam, hielt mir das Teil zum Abhören der Herztöne auf den Bauch und schimpfte mit mir, weil ich ins Hohlkreuz fiel; die Hebi stellte mein Bett steiler - nun durfte ich endlich, das Köpfchen war schon zu sehen, als die Ärztin sagte, mit der nächsten Wehe müsse es mit raus. Brauchst du eine, kriegste keine, also fing ich ohne an und um 4:12 war mein Schatz da! Die Hebi legte es mir auf den Bauch und fragte meinen Mann, ob er die Nabelschnur durchschneiden wolle, was er dankend ablehnte - er würde nur alles kaputt machen. Ich fragte da erstmal, was ich jetzt eigentlich bekommen hatte, mein Mann sagte gleich - ein Gesellenstück und wischte sich verstohlen wie bei Kimi eine Träne aus den Gesicht. Ach ja - weswegen er auch bei der nächsten Wehe mit raus musste: die Herztöne gingen weg, er hatte die Nabelschnur um den Hals, und ich war dritten Grades gerissen und Michel hatte sich das Schlüsselbein gebrochen.

Michel René erblickte am 05.05.2006 um 4:12 mit einer Woche Verspätung das Licht der Welt.

Einen süßeren Lausejungen hätten wir nicht bekommen können. Wir lieben dich, mein kleiner Pirat!

 

 
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